Freitagmorgen bei schönem Wetter machen wir uns gut gelaunt
auf die Nachbarinsel Yxlan. Denn diese wollen wir heute erkundigen.
An diesem Samstag sind die Mittsommerfeiern in ganz
Schweden, und wir beobachten schon die ganze Woche über, die Vorbereitungen die
dafür im Gange sind.
Und nun da es immer näher an Samstag herankommt, erreichen
die Vorbereitungen ihren Höhepunkt. Das merken wir auch auf dem Weg nach Yxlan.
Überall sehen wir Menschen die Blumen pflücken – und ausschließlich
Wiesenblumen.
An der Fähre ist auch schon sehr viel mehr los. Die Insel
Yxlan ist sehr beschaulich und nochmals ruhiger als Blidö. Eigentlich ja kaum
möglich, aber hier gibt es keinen Laden und noch weniger ein Zentrum, was ja
schon auf Blidö fehlt (für uns Deutsche Nasen), den Schweden fehlt nichts.
Wir fahren ganz an die Südspitze und von dort machen wir
dann eine kleine Wanderung um die äußerste Spitze der Insel herum. Es ist eine
wunderschöne, kleine Wanderung, vorbei an schönen Häusern. Bei jedem 3. meint
man – „oh, das ist schön. Nein, das da ist noch schöner – und dieser Blick.“
Wir kommen aus dem Schwärmen nicht heraus.
Dazwischen immer wieder Schweden, die sich auf Mittsommer
vorbereiten. Festzelte werden aufgestellt, Fahnen aufgehängt, Girlanden etc. Es
ist schön dies zu beobachten.
Nächste Wanderetappe ist ein kleiner See auf Yxlan, den man
umwandern kann. Also Parkmöglichkeit gesucht – nicht immer so ganz einfach,
aber wir finden Einen und dann geht es los.
Auch diese Wanderung ist sehr schön und wieder einmal etwas
abenteuerlich, da auch hier Beschilderungen fehlen und sich der Weg immer mal wieder gabelt. Insgesamt
zwei wirklich herrliche Wanderungen.
Wir beschließen, dass reicht für heute und fahren zurück
nach Blidö. An der Fähre sind wir zunächst das einzige Auto. Wow!
Liegt wohl daran, dass gegen 15:00 Uhr überall das Maibaum
aufstellen anfängt – und damit die „offiziellen“ Mittsommer Feiern.
Eva ruft uns an und fragt ob wir nicht zu einem Maibaum
aufstellen mitkommen möchten mit anschließendem Tanz um den Maibaum. Und klar wollen wir.
Sie sind da mit ihren Freunden (Elisabeth, aus Deutschland)
und Götte der Ehemann von Elisabeth).
Einem Ehepaar das schon seit fast 4 Jahrzehnten auf der Insel wohnt.
Und dies sollte ein wunderschöner Nachmittag werden. Das
Tanzen um den Maibaum macht riesigen Spaß und ist so erfrischend anders wie
alles was wir bisher in dieser Art erlebt haben. Jung und Alt egal aus welcher
Schicht, oder Nationalität tanzt hier zu den schwedischen Volksliedern um den
Baum. Laut Bosse sind dies Lieder mit denen jedes schwedische Kind aufwächst –
und alle alle singen mit. Alle, bis auf die Ausländer, die weder den Text noch
die Melodien kennen – wir sind also schnell geoutet. Was aber gar nichts zur
Sache tut, tanzen kann man trotzdem.
Es sind wunderschöne Stunden, bei herrlichem Wetter. Besser
und ursprünglicher hätten wir Mittsommer nicht erleben können.
Jetzt sehen wir auch, dass die Blumen, die morgens gepflückt
wurden, alle zu Blumenkränzen verarbeitet wurden, und auch der Maibaum selbst
damit geschmückt wurde.
Allmählich verläuft sich dann die Menge, und wir werden von
Götte und Elisabeth nach Hause eingeladen zu einem typischen Mittsommeressen.
Ganz spontan! Ein typisches Mittsommeressen ist eingelegter Hering, Quark,
Eiern mit Lachskaviar, Pellkartoffeln, Knäckebrot, Butter und Käse.
Götte erklärt uns alles und führt uns in die schwedische
Tradition ein. Was für ein schönes Erlebnis.
Im Garten trinken wir dann noch Kaffee und essen
selbstgebackenen Käsekuchen von Elisabeth.
Es ist so ein schöner und herzlicher Nachmittag. Und wir
haben zwei weitere wundervolle Menschen kennengelernt.
Einen schöneren Abschluss für unsere Woche hier auf Blidö
hätten wir uns nicht wünschen können.
Da wird der Abschied morgen schwer fallen.
Todmüde fallen wir ins Bett, ich auf jeden Fall.
Unsere Nachbarn zu Beiden Seiten feiern noch ausgiebig.
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